Wertvolle Erfahrungen: Praktika oder Soziales Jahr in der Heimat
Gut fürs Selbstbewusstsein: Ein Hilfseinsatz bei einer internationalen Organisation im Ausland
Deine Schulzeit geht demnächst zu Ende und Du hast noch keine konkrete Vorstellung, wie es dann weitergehen soll? Zum Glück gibt es inzwischen zahlreiche Möglichkeiten, sich über Wunschberufe zu informieren. Viel besser als tausend gut gemeinte Ratschläge sind zum Beispiel Praktika in den Ferien, die Dir Einblick in unterschiedliche Tätigkeiten und verschiedene Firmen geben.
Wenn Du genauere Vorstellungen von Deinem Traumberuf oder Arbeitsgebiet haben möchtest, musst Du Dich direkt vor Ort umsehen. Klar, die Ferien sind zum Ausruhen da und vor allem in der Oberstufe brauchst Du auch Zeit, um Dich vom vielen Lernen zu erholen. Im Sommer wirst Du aber
sicher nicht die ganze Zeit im Urlaub sein, und am See abhängen kannst Du auch nach dem „Schnupperkurs“ im Betrieb. Schon mit Deiner Bewerbung zeigst Du aber dem Arbeitgeber, dass Du ein reales Interesse an dem Betrieb und den dort angebotenen Beschäftigungsmöglichkeiten.
Wer sich ohnehin etwas mehr Bedenkzeit gönnen will und schon 18 ist, kann sich auch für ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr (FSJ, FÖJ) oder einen Auslandseinsatz entscheiden. Ein FSJ, egal ob in der Heimat oder in einem anderen Land, ist vor allem für diejenigen interessant, die sich eine Zukunft in einem Beruf vorstellen können, in dem es um Menschen geht. Also beispielsweise Soziale Arbeit, Pädagogik, Lehramt oder auch Medizin. Ein freiwilliges ökologisches Jahr ist eine prima Voraussetzung für ein Studium an Deutschlands „grünster“ Hochschule, der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung in Eberswalde. Einige Studiengänge stellen wir in diesem Heft vor – und ich kann Euch versichern, mit der Erfahrung aus dem FÖJ steigen Eure Chancen dort maßgeblich.
Große Reise: Einsatz im Ausland
Interessierst Du Dich für Tiere? Dann ist auch ein Auslandsjahr mit Einsatz in einem Hilfsprojekt eine schöne Erfahrung und vielleicht Ausgangspunkt für eine Berufswahl in diesem Bereich. Allerdings sind diese Einsätze, ähnlich wie die unzähligen Angebote in der Jugend-, Bildungs- oder Friedensarbeit, nur möglich, wenn Du eine entsprechende Entsendeorganisation findest, deren Anforderungen Du erfüllen musst. Das Programm „Weltwärts“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zeigt viele Möglichkeiten für einen Auslandseinsatz und gibt nützliche Informationen auf www.weltwaerts.de.
Einen kleinen Haken hat die Sache allerdings: Die Entsendeorganisationen sind in der Regel Vereine, die auf Spenden angewiesen sind. Sie müssen einen Teil Deines Unterhalts übernehmen und brauchen dafür natürlich Geld von außen. Deshalb erwarten sie häufig, dass Du selbst für Sponsoren sorgst. Dein Einsatz darf laut Weltwärts jedoch nicht von der Höhe der eingeworbenen Mittel abhängen.
Und, dass Du Dich im Anschluss an Dein Auslandsjahr für die Öffentlichkeitsarbeit der Organisation einsetzt, ist eigentlich schon deshalb eine Selbstverständlichkeit, weil Du bestimmt kontinuierliche Unterstützung für die Menschen vor Ort garantieren möchtest.
Eins ist sicher: Nach diesen Erfahrungen wirst Du auf jeden Fall erwachsener und selbstbewusster in Deinen Beruf oder Dein Studium starten, mit Erfahrungen, die Du ein Leben lang nicht vergisst!
Sabine Gottschalk